Die Gruppe Grüne/BgH sieht den Stadtrat vor einem Test seiner Glaubwürdigkeit bei der kommenden Stadtratssitzung. Am 12.09. stimmt das Gremium über die Aufstellung eines Bebauungsplans für eine neue McDonald´s-Filiale an der B495, Ecke Bahnhofsweg, ab. Die entsprechende Vorlage sorgte schon im Ausschuss für Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz am 5.9. für reichlich Unmut. Die Stadtratsmitglieder Axel Degwitz, Jutta Popp und Tobias Söhl teilen die Sorgen und Befürchtungen der Bürger. Sie sehen das Unternehmen McDonald´s generell aufgrund dessen seit Jahrzehnten unveränderten und nicht nachhaltigen Geschäftsstrategie sehr kritisch.
Bei dem geplanten Standort an der B495, Ecke Bahnhofsweg zwischen Schwimmbad und Skateranlage, kommen die Auswirkungen für die Verkehrsteilnehmenden, die Anwohnerinnen und Anwohner, die Kinder und Jugendlichen sowie für Klima und Natur hinzu.
Anders als von McDonald’s Manager Christian Dust dargestellt, erwartet die Grüne/BgH-Gruppe nicht nur Geräusche durch das Öffnen und Schließen von Autotüren, sondern vor allem abends und am Wochenende akustische Beeinträchtigung durch Nutzung des Drive-Ins und Versammlungen auf dem Parkplatz. Die Fällung von großen Bäumen des Geländes schadet nicht nur Klima und Natur, sie nährt auch die Befürchtung, dass der Schall u. a. über den See an die Anwohnerinnen und Anwohner in der Bahnhofstraße weitergetragen wird.
Nimmt der Stadtrat das Ziel einer nachhaltigen Kommune ernst, aktuell läuft das Zertifizierungsverfahren für die Samtgemeinde, ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes am Bahnhofsweg abzulehnen und sind McDonald‘s andere Standorte, z. B. dort, wo aktuell Gebäude leer stehen, zu empfehlen. Auf einen Drive-In, der lt. aktueller McDonald’s Deutschland-Pressemitteilung sogar zweispurig werden soll, sollte auch verzichtet werden.
Dadurch werden nicht nur weniger Geräusch- und co2-Emmissionen, sondern auch weniger Müll entlang der Straßen erwartet.
Entsprechende Anträge wird die Gruppe Grüne/BgH in der Sitzung am Donnerstag stellen.
Ein anderer Standort würde aus ihrer Sicht auch das Bekenntnis zur kinderfreundlichen Kommune stärken.
Der Bahnhofsweg wird von Kindern und Jugendlichen überquert um anliegende Einrichtungen wie Schwimmbad, Abenteuerspielplatz am Heidestrandbad, Jugendzentrum und die Skateranlage, sowie die weiterführenden Schulen zu besuchen. Eine Verkehrsbelebung dieses Bereiches durch McDonald’s Besucher bringt ein Risiko mit sich, welches nur durch eine Ampel zu reduzieren wäre.
Durch die Nähe zu Kinder- & Jugendeinrichtungen und den kurzen Weg zu den weiterführenden Schulen durch die Unterführung der B495 erwartet die Gruppe, eine häufigere Frequentierung der Fast Food-Kette durch junge Menschen mit entsprechenden Auswirkungen auf deren Gesundheit.
Da Sicherheit und Gesundheit wichtige Bestandteile des Aktionsplans Kinderfreundliche Kommune der Stadt Hemmoor bis 2025 sind, sollte umso mehr auf einen anderen Standort bestanden werden. Dadurch sinkt auch das Risiko der Vermüllung von Heidestrandbad, Skateranlage und B495-Unterführung.
Sollte der Stadtrat mehrheitlich doch gegen die Aufstellung eines Bebauungsplans am Bahnhofsweg und für einen anderen Standort stimmen, wäre dies nicht nur ein starkes Zeichen für die „Nachhaltige“ und „Kinderfreundliche Kommune“, sondern auch eine Wertschätzung der Bürgerinnen und Bürger sowie, ein wichtiger Schritt für eine echte „Miteinanderstadt Hemmoor“.